5.9.4 Beflammen von Faserverbundkunststoff
Ziel:
Beflammen ist ein Verfahren für thermoplastische Matrizen, das der Erhöhung der Oberflächenspannung und damit der besseren Klebbarkeit dient.
Eignung
Beflammen ist vor allem für PE (Polyethylen) und PP (Polypropylen) als Matrix, aber auch für andere Kunststoffe geeignet.
- Vor dem Beflammen müssen die Oberflächen unbedingt gereinigt und entfettet werden
- Verwendung einer Propan- oder Acetylen-Flamme mit Sauerstoffüberschuss (blau, rauschend)
- Entlangführen der Kunststoffoberfläche unter der Flamme
- Sichtbare Aufrauung bei glänzenden Oberflächen; Entstehung von polaren Strukturen in der Oberfläche, was zu Erhöhung der Oberflächenspannung führt
Beachten:
- Fügeteile vorher reinigen
- Sauerstoffüberschuss der Flamme sicherstellen
- Abstand zwischen Flamme und Fügeteiloberfläche einhalten,
- Sehr schnelles Abklingen des Vorbehandlungseffektes, d. h. sofort kleben
- Bei dünnen Folien, zu langem Kontakt oder zu kleinem Abstand Flamme-Fügeteiloberfläche: Gefahr der Verbrennung der Kunststoffoberfläche